Philosophie
Mir ist es ehrlich gesagt egal, ob ein Hund ein Carnivor (Fleischfresser) oder ein Omnivor (Allesfresser) ist, beweisen kann man das erkenntnistheoretisch ohnehin nicht in eindeutiger Weise.
Es steht auf jeden Fall fest, dass die Hunde durch jahrtausendelange (man geht mindestens von 15000 Jahren aus) Domestikation genetisch eine höhere Fähigkeit im Vergleich zum Wolf entwickelt hat, Kohlenhydrate zu verdauen (mehr Amylase), sodass einer Ernährung mit pflanzlichen Komponenten (kohlenhydratlastig) nichts im Wege steht.
Wichtig ist, dass dein Liebling beim Füttern alle nötigen Nährstoffe in ausreichender und verdaulicher Form bekommt, dann ist es zunächst egal, ob er fleischlastig (z.B. BARF) oder mit deutlichen pflanzlichen Anteilen (Kochen für den Hund) bis hin zur rein pflanzlichen veganen Ernährung gefüttert wird.
Am Anfang meiner Fütterungstechnik hatte ich das Prinzip der Abwechslung bereits aufgenommen: Charlie bekam morgens Nassfutter mit Fleisch, abends ein veganes Trockenfutter. Die Leckerlis wurden abgewogen und waren bzw. sind es heute immer noch hälftig mit Fleisch, hälftig vegan.
Warum dieser flexitarische Ansatz?
Weil ich der Meinung bin, dass man die Vorteile aller Ernährungsarten nutzen sollte und damit auch ihre jeweiligen Nachteile minimieren kann. Dies geht natürlich nicht bei allen Hunden, denn wenn sie erst einmal an ein Futter gewöhnt sind, ist eine plötzliche Nahrungsumstellung oft mit Verdauungsproblemen (Blähungen, weicher Kot, Durchfall) verbunden.
Viele sagen auch, dass man den Hund nicht verwöhnen müsse, eine Futter reicht ein Leben lang. Leider kann dies zu schwerwiegenden Allergien führen, wenn der Körper immer wieder die gleichen Proteine aufnimmt. Deshalb sollte eine gewisse, aber nicht übertriebene Abwechslung in der Hundeernährung vorkommen.
So habe ich am Anfang meinem Hund nach jeder geleerten Nassfutterdose eine andere gefüttert mit einer anderen Fleischsorte, oft sogar von einer anderen Marke.
Mittlerweile besteht mein flexitarisches Konzept darin, dass Charlie morgens eine gekochte Hautmahlzeit mit Fleisch bekommt, abends eine gekochte vegetarische oder vegane Hauptmahlzeit. So entsteht ein viermonatiger Zyklus, in dem auch vier BARF-Phasen vorkommen.
Beim Rezeptdesign berechne ich die Proteinmenge, Calcium und Phosphor und die Kalorien. Supplemente vervollständigen die Nährsotffe.
Die Leckerlis werden weiterhin abgewogen und sind hälftig mit Fleisch und hälftig vegan.